Die Benchmark-Girls

Die Benchmark-Girls.

Unter CrossFittern sind sie so beliebt wie Fußpilz, aber eben auch wie Freibier. Doch was hat es mit diesen Workouts auf sich? Und wieso heißen sie überhaupt „Girls“?

Greg Glassman soll dazu mal Folgendes gesagt haben: „I think anything that leaves you laying on your back, gasping for air wondering what just happened to you, should be named after a girl.“.

Zu Deutsch in etwa: „Alles, was dich zu Boden wirft und nach Luft schnappen lässt, während du dich fragst, was zur Hölle da gerade passiert ist, sollte nach einer Frau benannt werden.“

Klingt komisch? Ist aber so. Denn auch meteorologische Tiefs werden häufig (okay: meistens) nach Frauen benannt. Nur heißen diese dann eben nicht Emma, Heidrun oder Waltraud, sondern zum Beispiel Fran, Karen, oder Linda.

Doch das Wichtigste zuerst: Die Benchmark-Girls sind weltweit einheitlich festgelegte Workouts, die den Fitnesszustand und damit auch die Fortschritte der CrossFit-Athleten beurteilen können und untereinander vergleichbar machen. In der Regel wird jedes dieser fantastisch grauenvollen Workouts mindestens einmal pro Jahr in jeder Box durchgeführt, damit die Teilnehmer ihre ganz persönlichen Fortschritte aufgezeigt bekommen können.

Interessant ist auch, dass Profi-CrossFitter ihre Zeiten dieser Workouts häufig veröffentlichen, sodass man seine eigene Leistung direkt mit der des Lieblingsathleten vergleichen kann. Wer kann schon von sich behaupten, dass er Rich Froning bei „Fran“ besiegt? Wer das kann, der weiß definitiv, dass er fleißig trainiert hat, denn Rich Froning war in den Jahren von 2011-2014 durchgängig der Sieger der CrossFit Games und ist damit sowas wie der FC Bayern München, was Fußball-Meisterschaften angeht.

Nun aber zu den Inhalten der Girls. Beispielhaft beschreibe ich euch mal kurz, aus welchen Übungen Fran, Karen und Linda bestehen. Diese drei genannten gehen auf Zeit, andere der Mädels gehen auf Wiederholungen, oder eine festgelegte Wiederholungszahl in einem definierten Zeitraum.

 Fran:

3 Runden mit 21 - 15 - 9 Wiederholungen von Thrusters (Frontsquat und anschließendem Strict Press) mit 42,5kg und Pull Ups.

 Karen:

150 Wall-balls

 Linda:

10 Runden mit 10/9/8/7/…/2/1 Wiederholungen von Cleans (75% des eigenen Körpergewichtes), Bankdrücken (mit Körpergewicht) und Deadlifts (1,5-faches Körpergewicht).

Während Fran und Karen also dafür sorgen, dass dir irgendwann die Beine abfallen und du an den nachfolgenden Tagen jeden Toilettengang sorgfältig abwägst, sorgt Linda dafür, dass du dir genau überlegst, ob du in den kommenden Tagen eher Homeoffice beantragst, damit du überhaupt nicht erst aufstehen musst. Das Schöne ist jedoch, dass man diese Workouts mit der Zeit immer besser absolvieren kann und sogar dann seine Verbesserungen sieht, wenn man selbst vergessen hat, seine Fortschritte zu dokumentieren. Die Mädels sind eben einfach so unbestechlich wie ein Sturmtief. Entweder du bist fit genug, oder es wirft dich zu Boden. Ausreden gibt es nicht.

Rich Froning benötigt für die gute Fran übrigens 2:13. Für 45 Thrusters und 45 Klimmzüge. Wer meine geschätzte Zeit wissen will, der kann den Doppelpunkt getrost um eine Stelle nach rechts verschieben. Aber egal! Ich bleibe dran und lasse es euch wissen, wenn ich 2:13 unterbieten kann! Wartet aber bitte nicht darauf.

Euer Max